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Auf dem Richtfest des neuen Gebäudes Söllingstraße 1 in Kehl fordert GSW-Geschäftsführer Roy Lilienthal die Regierung in seiner Ansprache zum wohnungspolitischen Handeln auf.

Wohnraum muss bezahlbar bleiben

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Presseinformationen

Die GSW Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau Baden-Württemberg mbH mit Sitz in Sigmaringen (GSW Sigmaringen) erstellt derzeit in der Söllingstraße in Kehl ein neues Gebäude mit 35 barrierefreien Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von circa 2.279 m². Unter dem Gebäude befindet sich eine Tiefgarage mit 31 Stellplätzen. Das Investitionsvolumen beträgt circa 9,2 Mio. €. Nach Fertigstellung des Rohbaus feierte das Immobilienunternehmen des Sozialverband VdK Baden-Württemberg e. V. mit den Handwerkern und zahlreichen Gästen, zu denen auch Kehls Bürgermeister Thomas Wuttke zählte, das Richtfest auf der Baustelle.

GSW Geschäftsführer Roy Lilienthal wies in seiner Ansprache darauf hin, dass die GSW mit dem Auftrag gegründet wurde, guten und bezahlbaren Wohnraum für breite Schichten der Bevölkerung zu erstellen. Allein in den vergangenen drei Jahren habe die Gesellschaft 527 Mietwohnungen mit einem Investitionsvolumen in Höhe von EUR 132,7 Mio. fertiggestellt, um der Wohnraumknappheit in Deutschland entgegenzuwirken.

Auf dem Grundstück in der Söllingstraße werde von der GSW Sigmaringen ein Altbau mit 16 Mietwohnungen ersetzt durch ein neues Gebäude mit 35 barrierefreien Mietwohnungen im Kfw Effizienzhausstandard 55. Aufgrund einer noch zinsgünstigen Finanzierung, einer frühzeitigen Sicherung des Baupreises und einem Zuschuss der KfW-Bank sei es möglich, die Wohnungen zu circa 12,80 EUR/m² zu vermieten. Bei einer 3-Zimmerwohnung mit 79 m² ergebe sich eine Kaltmiete von rund 1.000 EUR. Lilienthal erklärte, dass dies eine stolze Miete sei, die ein Haushalt erst einmal jeden Monat aufbringen müsse.

Lilienthal führte weiter aus, dass die GSW die Wohnungen bei einem unter den aktuellen Rahmenbedingungen erstellten Gebäude zu rund 23,90 EUR/m² vermieten müsse, was bei einer 3-Zimmerwohnung mit 79 m² eine monatliche Kaltmiete von rund 1.890 EUR bedeute. Er stellte die Frage, wer dies noch bezahlen könne.

Bezahlbarer Wohnungsbau muss wieder möglich sein

Lilienthal machte in seiner Ansprache eine toxische Mischung aus kostentreibenden politischen Vorgaben, hohen Baukosten, steigenden Zinsen und einer unsicheren Förderkulisse verantwortlich, die den bezahlbaren Mietwohnungsbau mittlerweile praktisch unmöglich mache. Die Regierung dürfe deshalb auch nicht weiter nahezu tatenlos zusehen, wie bezahlbarer Wohnraum regelrecht verschwindet, und die massiven Probleme auch nicht weiter schönreden. Aktuell bedürfe es für die Wohnungs- und Immobilienbranche vor allem drei Dinge: Planungssicherheit, Vereinfachungen und Augenmaß. Lilienthal forderte hierfür unter anderem eine adäquate Förderung, wozu auch eine Gleichstellung der Mieter und Vermieter mit den Eigentümern von privat genutztem Wohnraum gehöre, die Schaffung von Steueranreizen und vor allem auch eine Deregulierung bei den Bauvorschriften.

Wohnungspolitik ist Teil der Sozialpolitik

Der Aufsichtsratsvorsitzende der GSW Sigmaringen und Vorsitzende des Sozialverband VdK Baden-Württemberg e. V., Herr Hans-Josef Hotz, wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die Auswirkungen von Wohnungsnot und Mietbelastungen weitreichende soziale Folgen hätten, so dass Wohnungspolitik ein wichtiger Baustein der Sozialpolitik sei. Immer mehr Haushalte könnten kein angemessenes und bezahlbares Wohnungsangebot mehr finden, die Neubauleistung halte mit dem ständig steigenden Bedarf in keiner Weise Schritt. Hotz erklärte, dass Wohnen für jeden Menschen jedoch ein unverzichtbares Versorgungsgut sei. Die individuelle Wohnungssituation entscheide nicht nur über das individuelle Lebensglück und die Lebenschancen, sondern auch über die gesellschaftliche Teilhabe und den Zusammenhalt der Gesellschaft. Deshalb müsse, so Hotz, eine gemeinwohlorientierte Wohnungspolitik allen Menschen in Baden-Württemberg ermöglichen, in einer leistbaren und passenden Wohnung zu leben. Er erklärte, dass er die Forderungen Lilienthals unterstütze und an die Politik appelliere, die notwendigen Rahmenbedingungen umgehend so zu gestalten, dass der Wohnungsbau und das Wohnen wieder bezahlbar würden.